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  Grimming Flug


Grimming (2351m)

Dachsteingebirge

Bilder

7.07.2012

Der etwas schweißtreibende Aufstieg auf den Grimming beginnt im Ennstal in Niederstuttern, einen kleinen Weiler in der Nähe von Irdning und das ganze befindet sich in der Steiermark in Österreich.
An einem Parkplatz an der Nordseite (ausgeschildert) der Ennstal Bundesstraße kann man das Auto problemlos parken.
Durch das Hofgelände eines Bauernhofs durch, geht´s erst mal wenige Gehminuten einer schmalen Straße entlang. Nach der Überquerung eines kleinen Wildbachs hat man die Möglichkeit die Straße etwas abzukürzen, oder man bleibt auf der Straße. Wer sich für den kürzeren Weg durch den Wald entscheidet gelangt später auch wieder auf die Forststraße die gleichzeitig auch die Zufahrtsstraße zur Grimminghütte ist. Diese erreicht man nach etwa einer 3/4 Stunde. Hier noch etwas Flüssigkeit zu tanken ist in jedem Fall ratsam, denn der Schatten spendende Wald ist bald zu Ende, dafür wird aber die Aussicht um jeden Höhenmeter besser.
Von der Grimminghütte geht´s wieder wenige hundert Meter zurück bis zur letzten Kehre vor der Hütte. Ab hier gibt es nur noch eine Richtung und die heißt "bergauf".
Der Weg wird immer steiler und bereits nach kurzer Zeit erreicht man eine Steilstufe mit einer Eisenleiter. Nicht weit davon gibt es nochmal eine Möglichkeit gutes Quellwasser direkt aus Mutter Erde zu tanken.
Ab hier ist der Berg strohtrocken. Wer zu wenig an Flüssigkeit dabei hat, muss das unter Umständen bitter bezahlen.
Der Weg führt nun weiter in abwechselnder Steigung bis auf ca. 1400 m msl. Hier befindet man sich an der Weggabelung und muss sich entscheiden den Grimming über das einfachere aber auch nicht so schöne Multereck zu erreichen, oder den schöneren jedoch auch schwierigeren Weg über den Südostgrat. Die Warnung an der Abzweigung "SO Grat nur für Geübte" sollte man durchaus ernst nehmen, denn Schwindelfreiheit und Trittsicherheit sind über den SO Grat unbedingt erforderlich.
Der weiterführende Weg wird auf 1600 m msl. zum ersten Mal etwas flacher. Schneegrube nennt sich der Kessel den man hier betritt. Der Name hat in jedem Fall seine Berechtigung. Bei unserem Aufstieg Ende Juni 2012 lagen durch diesen Teil des Weges teilweise noch bis zu 4 Meter Schnee, schön komprimiert und gut begehbar. Leichtsteigeisen und Picken können bei gefrorenem Schnee durchaus von Vorteil sein. Später im Jahr ist dieser Teil ein Schotterhaufen und recht schwer begehbar.
Bald ist es mit dem flacheren Teil auch schon wieder vorbei. Das Schneefeld wird steiler und gleich zeigt uns eine Markierung den Weg nach links steil hinauf zum Ostgrat. Bei unserem Besuch auch dieser Teil noch Schnee bedeckt. Im Spätsommer führt hier eine steile Felsplatte zum Ostgrat hin.
Etwa 1280 Höhenmeter hat man an dieser Stelle schon hinter sich gebracht. Hier beginnt nun der eigentliche Ostgrat und die restlichen 420 HM haben es aber nochmal in sich. Dieser Teil bis zum Gipfel ist eigentlich in wenigen Worten beschrieben: Steil, luftig, ausgesetzt, Kletterstellen bis 2. Schwierigkeitsgrat, einfach herrlich. Die Voraussetzung: Trittsicherheit und Schwindelfreiheit.
Etwa 100 HM unterhalb des Gipfels in Richtung NW steht eine Biwakschachtel. Es sind zwar ein paar alte gut benutze Schlafsäcke in dem Domizil, jedoch keine Matratzen oder Pritschen wo man sich drauflegen kann. Wer da übernachten will muss am Boden schlafen.
Startmöglichkeiten gibt es hier für nordwestliche Höhenwinde. An dem 200 Meter niedrigeren, in Richtung NO liegenden Multereck, kann unterhalb des Gipfels auch in Richtung SO gestartet werden. Die Startmöglichkeiten sind hier durchwegs mit Steinen durchsetzt. Einige sind wegen ihrer Anatomie nicht brauchbar. Wir fanden dann allerdings einen, zwar nicht allzu langen aber doch recht netten Startplatz der auch für den wenigen Wind geeignet war. Dummerweise habe ich keine Bilder davon gemacht, dieses Video zeigt den Startplatz allerdings recht deutlich.
Ist man früh genug dran und hat man auch noch so viel Reserven um Thermik zu fliegen, steht dem ParaAlpinisten die Rennstrecke durch das gesamte Ennstal zu Füßen.
Offiziellen Landeplatz gibt es in der näheren Umgebung keinen. Landemöglichkeiten in Form von landwirtschaftlich genutzten Flächen allerdings ausreichend, sowohl auf der Nord- als auch auf der Südseite des Berges.

Zu beachten: Ganz in der Nähe, in Niederöblarn gibt es einen Segelflugplatz, hier gilt es natürlich auf die Flugzeuge zu achten.

Ein weiteres Video von Heimo Gumpold ist unter folgender Adresse zu finden:

http://www.youtube.com/watch?v=yCnN64NfBmo&feature=share

 

Kurzinfo

Lage AT, Steiermark, Ennstal
Ausgangspunkt Niederstuttern 649m
Stützpunkte Grimminghütte 970m (etwas abseits vom Aufstiegsweg)
Höhenunterschied 1700 HM
Gehzeit ca. 5 Stunden
Tourencharakter recht lange und anstrengende Tour
Gefahren SO Grat ausgesetzt. Tittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich
Startrichtung NW (SO)
Landeplatz kein offizieller, Landemöglichkeiten ausreichend, keine nicht gemähten Felder dafür benutzen.
Karten  
Tourendaten 06.2012