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Seeblaskogel 3235m
Stubaier Alpen Sellrain

Text und Bilder
von
Bernhard Drexl

17.04.2015

Mit den schrumpfenden Gletschern, schrumpfen auch die Startplätze für den Hochtouren gehenden Para-Alpinisten. Besonders wenn der Höhenwind aus südlicher Richtung angesagt ist, ist die Auswahl an zum Abheben geeigneten Firnfeldern nicht mehr übermäßig üppig.
In den Stubaier Alpen im Sellrain verstecken sich auf der Süd-Ost Seite des Seeblaskogel in einen Kessel die Reste des „Grüne Tatzen Ferner“.
Bei passendem Wind gibt´s hier einen super Startplatz mit idealer Neigung und jede Menge Platz.
Ausgangspunkt der Tour ist Lüsens im Sellrain. Am Ende der Straße befindet sich eine Wirtschaft und ein gebührenpflichtiger Parkplatz. Von hier aus hat man die Wahl zwischen Sommer- und Winterweg zum Westfalenhaus. Die Tour auf den Seeblaskogel kann als Tages-Tour unternommen werden oder gemütlicher mit Übernachtung auf dem Westfalenhaus. Die Renovierung des AV – Hauses wurde 2009 größtenteils abgeschlossen, das neue Ambiente ist hell und freundlich und sogar Duschen stehen zur Verfügung.
Von der Hütte weg folgt man den Wanderweg Nr. 137.  Bei 2420 m teilt sich der Weg, nach West zweigt der Anstieg zum Seeblaskogel ab. Steil steigt man nun durch ein Geröll-Kar hinauf, bis bei ca. 3000 m der Blick zum Fernerlein und zum Gipfel frei wird. Gemütlicher geht es  jetzt weiter zum „Grünen Tatzen Ferner“ und man überquert diesen. Die Gletscherausrüstung kann man sich sparen, höchstens Grödel könnten hilfreich sein bei Verharschung oder wenn im Sommer mal Blankeis rausschaut.      Vom Ende des Ferners erklimmt man in leichter Kletterei den Gipfel. Die Aussicht von oben ist grandios, nur Richtung Süden schränkt der massige Klotz des Schrankogel die Fernsicht etwas ein.
Starten kann man dann aus den oberen Teil des Ferners: Ein idealer Starthang mit einen Haufen Platz, Startrichtung SO – S.
Doch Vorsicht: Der Wind sollte auch tatsächlich aus der angegebenen Richtung kommen, da das Becken in dem der Ferner liegt U-förmig von Felsgraten  umzingelt ist und wenn´s aus einer anderen Richtung bläst, können in diesen Kessel ungemütliche Turbulenzen entstehen. Daher unbedingt vor dem Flug die Windsituation am Gipfel abchecken.
Der Flugweg liegt praktisch über dem Aufstiegsweg. Als Landeplatz dient eine große Wiese, die nördlich an den Parkplatz angrenzt.
Die Tour kann auch im Winter als Ski-Tour angegangen werden: Schi & fliang.