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Oxygen von Icaro

Bilder

15.11.2011

Auch Icaro Paragliders konnte sich dem Trend, den Gleitschirmmarkt mit Leichtausrüstung zu versorgen, nicht entziehen. Mit dem OXYGEN bietet Icaro einen Leichtschirm in den zwei Größen S 65 - 90 kg und M 85 - 105 kg Startgewicht an. Dieser LTF 1 bzw EN-A zertifizierte Flügel ist für den Piloten der stressfreie Flüge genießen will ideal. Obwohl in weiten Teilen im Ober- und Untersegel das leichte 27 Gramm Tuch zum Einsatz kam, bringt der Testschirm in der Größe M noch 4,4 kg auf die Waage. Nach Angaben von Icaro wurde beim Innenleben des Oxygen nicht gespart, was sich natürlich positiv auf die Profiltreue auswirkt. Am Testgerät waren auch keine Softlinks eingebaut was sich auch auf das Gewicht auswirkt.
Das Bodenhandling bzw die Startvorbereitungen sind mit dem Oxygen sehr einfach. Wie bei allen Flügeln, die in den oberen Galerien mit unummantelten Leinen ausgestattet sind, ist auch beim Oxygen auf evtl. Verknotungen zu achten.
Wie erwartet ist der Start mit dem Oxygen genauso wie er sein soll, extrem einfach. Der Flügel steigt spurtreu über den Piloten und muss im Scheitelpunkt nur wenig angebremst werden. Die geteilten A-Gurte sind beim Aufziehen durchaus nützlich. Während man bei viel Wind nur die inneren Tragegurte zum Aufziehen nimmt, sollte man bei wenig oder gar keinem Wind auch die äußeren noch mitnehmen.
In der Luft erweist sich der Oxygen etwa nicht als langweiliger LTF 1er, die Wenigkeit für seine Klasse ist recht gut, obwohl die Dämpfung um alle Achsen 1er typisch recht ordentlich ist. Beim Einfliegen in die Thermik meldet der Flügel dem Piloten zuverlässig wo der bessere Steigwert zu finden ist. Wie man auf diesem Zuschauervideo gut erkennen kann, lässt sich der Oxygen wunderbar flach drehen und nimmt die steigenden Luftpakete auch optimal an. Der Steuerdruck ist in den ersten 25 cm moderat und steigt dann relativ stark an. Bei Kreisen in "normaler" Thermik mit einem durchschnittlichen Durchmesser bewegt man sich ausschließlich im moderaten Steuerdruckbereich.
Insgesamt, verglichen mit anderen Flügeln der gleichen Klasse, beurteile ich den Oxygen mit einer leicht besseren Dynamik. Dies macht sich auch bei Klappern ohne Pilotenreaktion bemerkbar. Greift der Pilot allerdings ein, sind auch bei Klappern über 50% nur wenig Bremse notwendig um den Flügel zu stabilisieren. Selbst bei einem ungewollten und vollbeschleunigtem Klapper im Lee mit etwa 65 % - 70 % der Fläche, war der Flügel extrem leicht zu stabilisieren. Das Offnungsverhalten ist angenehm weich.
Abstiegeshilfen: Ohren anlegen ist dank der geteilten Tragegurte sehr einfach. Die Effektivität ist auch mit Beschleuniger Mittelmaß. Auch mit dem B-Stall kam ich über 7m/s kaum hinaus. Die Einleitung sowie auch die Ausleitung ist einfach.
In der Steilspirale kann man mit dem Oxygen hingegen erstaunlicherweise recht gute Sinkwerte erzielen. Die Einleitung ist klassentypisch etwas langsam und auch die ersten Umdrehungen moderat in den Sinkwerten. Im weiteren Verlauf lässt sich die Spirale je nach Steuerleinenzug auf 20 m/s steigern. Die Ausleitung ist einfach, selbst bei einer knackigen Spirale mit entsprechender Ausleitung geht der Flügel problemlos in den Normalflug über.
Resümee: Auch im Gewicht ein paar Gramm mehr, sollen den ParaAlpinisten nicht daran hindern diesen Flügel mal genauer unter die Lupe zu nehmen. Ein excelentes Start- und Thermikflugverhalten, gepaart mit hoher passiver Sicherheit, sind Eigenschaften die ParaAlpinisten besonders liegen.