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Großvenediger 3666m

Hohen Tauern

Bilder

09.09.2012

Seit Jahren liegt mir dieser Berg schon im Magen. Nun hat´s endlich mal geklappt. Wir stehen am 9.9.12 um 8:45 am Gipfel des 3666 Meter hohen Großvenediger (zurzeit ohne Gipfelkreuz) dem vierthöchsten Gipfel der Alpenrepublik. Wolkenloser Himmel, Wind 15 km/h aus Süd am Gipfel, am Startplatz 60 HM unterhalb des Gipfels 5 - 10 km/h Süd, besser hätten die Verhältnisse nicht sein können.
Die gängigsten Anstiege sind vom Norden über das obere Sulzbachtal, oder von Süden über das Dorfertal. Wir wählen den Anstieg von der Südseite, der uns vom Ausganspunkt Hinterbichl im Virgental erst mal mit dem Venedigertaxi zur Johannishütte auf 2121 m führt. Von dort geht’s auf gut markierten und leicht ansteigenden Steig in einem zweistündigen Fußmarsch zum Defreggenhaus. Das Defreggenhaus liegt auf 2962 M msl. Die alte Hütte ist gut in Schuss und wird von der Hüttenwirtin recht professionell geführt, das Essen ist mittelmäßig und die Portionen klein.
Der Weiterweg zum Gipfel führt hinter der Hütte gut erkennbar in Richtung Norden. Bereits nach 15 - 20 Minuten Gehzeit betritt man das Innere Mullwitzkess. Ab hier bewegt man sich ausnahmslos über Gletscher, die z.T. auch recht große Spalten aufzuweisen haben. Nach etwa 2 - 2 1/2 Stunden ab der Hütte, hat man den Gipfel erreicht.
Startmöglichkeit: Man sollte erst mal wissen, dass man sich hier in der Kernzone des Nationalparks Hohe Tauern befindet. Meine Recherchen haben ergeben, dass jedes Bundesland über der sich der Nationalpark erstreckt, das sind Tirol, Salzburg und Kärnten, eine eigene Verordnung für den NP hat.  In Kärnten ist Paragleiten definitiv verboten. Für Tirol, in diesem Fall Osttirol, und Salzburg habe ich keine Verbote gefunden, was nicht heißen soll, dass es sie nicht gibt. Deshalb gilt auch für den Venediger folgender Hinweis.
Die Startmöglichkeit südlich des Gipfels, auf ca. 3600 m msl ist für südliche Windrichtungen absolut ideal. Der Weg bis nach Hinterbichl ist mit fast 10 KM allerdings relativ weit. Für moderne Gleitschirme ist die Strecke bei 2200 m Höhendifferenz kein großes Problem. Man sollte sich allerdings über die Wahl der Flugroute schon seine Gedanken machen, denn bei einer längeren Sauferei kann es sein, dass man sein Ziel nicht mehr erreicht (wie im richtigen Leben). Auch für Minischirme ist die Strecke im normalen Gleitflug machbar. Sandi Marincic von Kimfly erreichte mit seinem 19 m² Husky bei 100 kg Startgewicht ohne Probleme den offiziellen Landeplatz. Dieser liegt etwa 3 km östlich von Hinterbichl in Prägraten neben der Kirche, erkennbar durch Windsack und Clubhütte.
Resümee: Schon die imposante Höhe von fast 3700 Metern und der schöne Südstartplatz machen den Venediger zu einem attraktiven Ziel für ParaAlpinisten. Erfahrung im hochalpinen Bereich sowohl alpin als auch flugtechnisch sind zwingend erforderlich. Die Tour ist mit einem Höhenunterschied von 1550 m, auch als Tagestour machbar. Da heißt es allerdings früh aufbrechen. Ein zeitiger Startzeitpunkt ist wichtig denn wer nach der Johannishütte im Talwind hängen bleibt hat schlechte Karten. Bis zur Johannishütte gibt es gute Notlandemöglichkeiten. Wenn die Höhe reicht ist es empfehlenswert den offiziellen Landeplatz in Prägraten zu nutzen.

Kurzinfo

Lage AT, Osttirol, Hohe Tauern
Anreise Über Felbertauern oder Pustertal
Ausganspunkt Hinterbichl im Virgental
Höhenunterschied 850 HM Johannishütte - Defreggerhaus, 700 Defreggerhaus - Gipfel
Startrichtung SO -SW Firnfeld mit idealer Neigung. Auch für Doppelsitzer geeignet
Tourendaten 09.2012
Alpinausrüstung Komplette Gletscherausrüstung
Gefahren keine besonderen, jedoch hochalpine Erfahrung, alpin sowie fliegerisch notwendig
Karten Alpenvereinskarte Nr. 36 Venedigergruppe