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Schlern 2564m

Naturpark Schlern-Rosengarten

Text und Bilder von Florian Heigenhauser

8.12.2011

Die Tour auf den Schlern, das Bozener Wahrzeichen, ist eine ideale Wandertour mit Gleitschirmflugmöglichkeit. Verschiedene Ausgangspunkte kommen in Frage: Der kürzeste Weg dürfte von der Seiser Alm auf den Gipfel führen, allerdings beträgt dann der zu fliegende Höhenunterschied auch nur circa 700 Hm. Daher dürften die Anstiege von Westen (Ums) beziehungsweise Südwesten (Tiers) lohnender sein. Ich habe mich für die Route von Ums (932m) aus entschieden. Der kleine, sehr schöne Ort liegt 2 km südwestlich von Völs am Schlern. Hierher am schnellsten von der Autobahnausfahrt Bozen Nord. Direkt bei der Kirche in Ums gibt es einen Wanderparkplatz. Neben diesem Parkplatz liegt eine große rechteckige von Nord nach Süd verlaufende Wiese, ideal für komfortables Einlanden. Der Landeplatz ist nicht offiziell, die Leute in Ums waren aber sehr nett und es ist kein Problem im Frühjahr und Herbst auf dieser Wiese zu landen. Im Frühling und im Sommer sollte man auf gemähte Flächen ausweichen, beziehungsweise die entsprechenden Bauern wenn möglich um Erlaubnis um Landeerlaubnis fragen. Die Wanderung führt übers Hofer Alpl (1364m) zu einer Weggabelung. Hier kann man links über den steileren Schäufelesteig oder geradeaus über den Knüppelsteig durch die Schlernschlucht zu den Schlernhäusern (2457m) weiter gehen. Gerade bei SW-Wind empfiehlt sich der Schäufelesteig. Er führt im oberen Bereich über herrliche Wiesenmatten an potentiellen Startplätzen in diese Richtung vorbei. Von den Häusern sind es dann nur noch 100 Höhenmeter zum Petz (2563m), dem höchsten Schlerngipfel. Hier hat man dann ca. 1600 Höhenmeter hinter sich gebracht. Die Wanderung ist sehr abwechslungsreich, mit jedem gewonnenen Höhenmeter weitet sich das Panorama nach SO in den Rosengarten, nach SW/W bis zu den Gardaseebergen und der Ortlergruppe und nach NW zu den Ötztalern und Stubaiern auf fantastische Art und Weise. Oben auf dem Gipfel angelangt hat man dann ein exklusives 360°-Panorama. Startmöglichkeiten gibt es prinzipiell in alle Himmelsrichtungen: Man kann vom Gipfelrücken in das Kar nach Nordwesten starten, man kann noch Osten Richtung Seiseralm starten und (bei leichtem Wind) das ganze Massiv nach Westen links-oder rechtsherum umfliegen. Nach W/SW steigt man am Gipfelkamm etwas Richtung SW ab und sucht sich im weitläufigen Gelände sein Plätzchen. Bei einem Start nach S ist das Kabel der Materialseilbahn zu beachten. Es verläuft quer von O nach W. Die oberen Bereiche sind sehr flach und wenn - wie in meinem Fall - der Südwind relativ stark ist und keine thermische Unterstützung vorhanden ist, könnte es unter Umständen vor diesem Kabel zu Problemen kommen. Dann lieber bei den Häusern starten oder bei der Stütze im westlichen Bereich des Gipfelplateaus nach W/SW starten. Der Flug kann bei thermischen Bedingungen entsprechen XC-mäßig erweitert werden: Nach entsprechender Überhöhung des Gipfels ist ein Querung zur Rosengartengruppe ohne Probleme möglich. Von dort könnte dann weiter geflogen werden bis zum Karerpass, dort umgekehrt und über Tiers Richtung Ums zurückgeflogen werden. Gleichermaßen könnte man, über dem Rosengarten angelangt,  Richtung Sella und Langkofelgruppe fliegen, dort umkehren und entsprechend wieder zum Ausgangspunkt zurück. Beim Flug nach Norden muss man aufpassen, nicht ins Talwindsystem von Eisack- und Grödnertal zu kommen, ansonsten sind auch hier Erweiterungen des Fluges bei entsprechenden Bedingungen sicher gut möglich. Bei einer Begehung des Gipfels im Sommer sollte jedem Gleitschirmflieger klar sein, dass die Talwindsysteme und die thermischen Bedingungen von Vormittag bis Spätnachmittag sehr anspruchsvoll werden können. Ideal dürfte der Abflug Richtung SW/W im Spätsommer bis Herbst sein, wenn sich die Talwindsysteme tagesgangsbedingt schon beruhigt haben und die steilen Schlern-Westflanken noch thermisch tragen.
Ein wirklich schöner, abwechslungsreicher Anstieg mit variablen Startmöglichkeiten, dem unüberbietbaren 360° -Panorama über ganz Südtirol, vom Trentino hin bis zum Alpenhauptkamm, machen den Schlern zu einem Premium - Hike&Fly-Unternehmen. Selbst bei einem reinen Abgleiter bleiben einem durch den großen Höhenunterschied noch viel Zeit für Sightseeing und Turnübungen bis zum großzügigen Landeplatz.

Bitte Hinweis zu dieser Tour lesen.

Toureninfos

Eine weitere Aufstiegsmöglichkeit die nicht so lang ist beschreibt Matthias Schube.

Schlern (2563 m)
Der Schlern liegt in den Dolomiten im Naturpark Schlern-Rosengarten über der größten Alm Europas, der Seiser Alm. Seine höchste Erhebung ist der Petz mit 2.563 m und kann von verschiedenen Seiten bestiegen werden.
Der kürzeste Weg beginnt im kleinen Ort Kompatsch auf der Seiser Alm. Dorthin gelangt man

• von Seis mit der Seilbahn
• vom Landeplatz bei St. Valentin mit dem Bus (Linie 10)
• mit dem Auto. Die Auffahrt zum Landschaftsschutzgebiet Seiser Alm ist während der Saisonszeiten
  von 9 bis 17 Uhr für den Tagesverkehr gesperrt. Die Abfahrt von der Seiser Alm ist hingegen immer möglich
• man trampt vor 9:00 früh vom Landeplatz bei St. Valentin nach Kompatsch.

Von Kompatsch (1845 m) wandert man zuerst auf Weg Nr. 10 und dann auf Weg Nr. 5 quer über die Seiser Alm zur Saltner Schweige (1731 m, bis hierher knapp 1 Std.). Weiter geht es auf dem “Touristensteig“ (Weg Nr. 1) hinauf auf die Hochfläche und zu den Schlernhäusern (2450 m). Von da aus ist es nicht mehr weit zum Gipfelkreuz des Petz.
Startmöglichkeiten sind für nahezu allen Windrichtungen vorhanden. Direkt in Gipfelnähe oder ein paar Höhenmeter weiter unten gibt es Startplätze in östliche, weiter unten auch in nördliche Richtungen. Von den Schlernhäusern Richtung Jungschlern findet man Wiesen in südliche Richtungen.
Landemöglichkeiten: Es gibt einen offiziellen Landeplatz neben der Strasse zur Seiser Alm bei St. Valentin.
Für den Aufstieg bieten sich noch weitere Möglichkeit an:

• direkt vom Landeplatz nach Bad Ratzes und zur Schlernbödelehütte (Weg Nr. 1). Von dort entweder zum Touristensteig oder über den steilen Gamssteig, hier kommen dann fast jeweils 1500 HM zusammen
• vom Völser Weiher entweder über den Schäufelesteig (Weg Nr. 1 und 3) oder über den Knüppelsteig (auch Prügelsteig genannt, Weg Nr. 1) zu den Schlernhäusern und zum Gipfel, auch hier etwa 1500 HM

Bitte Hinweis zu dieser Tour lesen.