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GPX Track

 

Schusterplatte

Sextener Dolomiten

Bilder der Tour

 

10.03.2019

Für ParaAlpinisten gibt es zwei interessante Aufstiegsmöglichkeiten. Zum einen von Sexten aus, dafür sind allerdings 1500 Höhenmeter zu bewältigen. Die andere Möglichkeit ist von der auf 2320 Meter hoch liegenden Auronzohütte aus. Von hier aus sind es kumuliert etwa 850 Höhenmeter. Der Zeitbedarf liegt bei normalen Wegeverhältnissen 2 ½ bis 3 Stunden. Doch erst muss man mal zur Auronzohütte kommen. Man kann mit dem eigenen Auto dorthin fahren. Die Maut ab Misurina kostet allerdings 25 Euro und wenn man das Auto mit einem Zweitwagen abholt, natürlich nochmal dasselbe. Die zweite Möglichkeit ist mit dem Bus von Toblach aus zur Hütte zu fahren. Der erste Linienbus fährt allerdings erst nach 8:00 Uhr in Toblach los und kommt kurz vor 9:00 an der Auronzohütte an. Nach 3 Stunden Gehzeit, (Pausen nicht mit eingerechnet) ist man um 12:00 bei einer halben Stunde Pause um 12:30 am Gipfel und um 13:00 startfertig. Das kann an thermisch guten Tagen schon reichlich spät sein. Die dritte Möglichkeit, man nimmt sich ein Taxi. Dieses kostet von Toblach aus ca. 60 – 70 Euro. Ist man zu dritt oder mehr, wird die Sache schon erschwinglich. Sollte man nicht fliegen können, kann man mit dem Bus wieder kostengünstig zurück nach Toblach fahren. Der zeitliche Vorteil macht sich in jedem Fall bezahlt. Kein Druck beim Aufstieg und am Gipfel kann man das herrliche Panorama genießen.
Der Aufstieg von der Auronzohütte zur Schusterplatte ist sehr abwechslungsreich. Man befindet sich hier auf der Südseite der Drei Zinnen. Das erste Stück bis zur Lavaredohütte geht leicht bergab. Zusammen mit meist vielen anderen Wanderern muss man sich den breiten Weg teilen. Kurz vor der Lavaredohütte verlässt man den breiten Wanderweg und geht links eine Abkürzung, teilweise steil ansteigend, zum Paternsattel. Von hier aus kann man bereits die senkrechten Nordwände der Zinnen und die Dreizinnenhütte sehen. Vom Paternsattel geht es wieder leicht bergab, das letzte Stück in einigen Serpentinen bergauf bis zur Hütte. Viel Höhe hat man bis hierher nicht gemacht. Die Dreizinnenhütte liegt auf 2405 m msl. Die Hütte ist regelmäßig von Ende Juni bist Ende September bewirtschaftet. Eine kurze Pause ist schon alleine wegen des schönen Ausblicks auf die Nordseite der Drei Zinnen lohnenswert.
Von der Hütte geht es abermals leicht bergab. Nach wenigen Metern zweigt ein etwas unauffälliger Steig links in Richtung Innichriedl ab. Am Innichriedl weist zum ersten Mal ein Schild die Schusterplatte aus. Vorbei an Schützengräben des ersten Weltkriegs geht der Steig in Richtung Ost und wird auch etwas steiler. Über eine Grasfläche führt der schmale Weg zum Niederjoch. Hier nochmal ein kurzer Abstieg der etwas Trittsicherheit erfordert und man befindet sich im Innichbacherngraben. Dieser kurze Abstieg war der letzte, nun geht es, nachdem man den Karkessel gequert hat, nur noch steil bergauf. Über einen Steig in schottrigem Gelände erreicht man ein sehr steiles Felsband. Hier bei leichter Kletterei im 1. Schwierigkeitsgrad, muss man schon mal die Hände zum Festhalten zu Hilfe nehmen. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit ist absolute Voraussetzung für dieses Teilstück. Markierungen gibt es keine, gelegentlich zeigt ein kleines Steinmännchen dem ParaAlpinisten den Weg. Nach dem etwa 100 Höhenmeter hohen Felsband, erreicht man den oberen Karkessel. Auf etwa 2700m msl trennen sich die Wege. Rechts geht’s zum Innichriedlknoten und links zur Schusterplatte. Das Steiglein führt über einige Serpentinen in eine recht brüchige Rinne. Kurz vor dem Ende der Rinne verlässt man diese nach links. Hier geht’s wieder in leichter Kletterei steil nach oben. Nach dem Ende dieses felsigen Stücks, findet man wieder einen Steig in dem flacher werdenden Gelände. Auf einer Felsschulter mit bereits gutem Ausblick auf die umliegenden Gipfel, kann man den Gipfel der Schusterplatte schon erahnen. In weiteren 10 – 15 Minuten hat man diesen auch erreicht.
Alternativer Aufstieg:
Die Anfahrt zum Ausgangspunkt Fischleinbodenhütte geht über das Sextener Tal bis nach Moos. Dort rechts abzweigen ins Fischleintal bis zum letzten Parkplatz „Fischleinbodenhütte“ auf 1454m msl. Danach zu Fuß weiter auf dem Weg Nr. 102. An der Abzweigung zur Zigmondyhütte rechts halten ins Altensteinertal. Über eine etwas steilere  Talstufe, führt der schöne Wanderweg zur Bödenalpe. An der Bödenalpe nicht links zur Dreizinnenhütte sondern rechts haltend zur Senke des Innichriedl. Hier trifft man auf den oben beschriebenen Weg der von der Dreizinnenhütte kommt. Der zu bewältigende Höhenunterschied bis zum Gipfel beträgt gut 1500 HM, die Gehzeit ca. 4 ½ Stunden
Startmöglichkeiten:
Die Schusterplatte hat keinen ausgeprägten Gipfel daher wohl auch der Name „Schusterplatte“. Trotz einiger Nachbarn die höher sind als das Gipfelplateau der Schusterplatte, ist sie ein hervorragender Aussichtsberg. Ein ganz besonderer optischer Leckerbissen sind die im Süden liegenden Nordwände der Drei Zinnen. Gerne möchte man hier stundenlang sitzen und die gigantische Bergwelt der umliegenden Dolomitengipfel genießen.
Die optimale Windrichtung an der Schusterplatte ist SSW. Der Startplatz ist ausreichend lang und geht dann in eine senkrechte Wand über. Der Flug führt nach dem Start rechts durch das Innerfeldtal in Richtung Pustertal. Bei wenig überregionalem Wind kann der in Flugrichtung links liegende Haunold bzw. an dessen NO-Grat liegende Haunoldköpfl angeflogen werden. In dieser Ostseite scheint schon seit dem frühen Morgen die Sonne drauf und ist thermisch recht zuverlässig. Hier noch ein bisschen Höhe tanken kann nicht schaden, der Weg bis nach Toblach ist weit. Kann man Toblach nicht erreichen, gibt es genügend Landemöglichkeiten im Pustertal. Man kann aber auch um die Dreischusterspitze rechts herum nach Sexten fliegen. Dort neben der Talstation der Helmbahn ist der offizielle Landeplatz des Fluggebiets Helm zu finden. In Toblach gibt es einen Sportflugplatz. Wer nach oder in Richtung Toblach fliegt, muss unbedingt auf die Aktivitäten am Flugplatz achten. Infos zum Flugplatz und dem Flugbetrieb gibt es unter http://www.aeroclubdobbiaco.it
Ein alternativer Startplatz bei NO Wind ist westlich des Gipfels zu finden. Dafür muss der Wind sowohl in der Stärke als auch von der Richtung 100%ig passen. Der Startplatz in diese Richtung ist steil und geht nach ca. 30 Metern in eine senkrechte Wand über. Perfekte Starttechnik ist für diesen Startplatz Voraussetzung.

Zusammengefasst:

Die Schusterplatte ist eine ausgesprochen schöne ParaTour. Trotz der relativ wenigen zu bewältigenden Höhenmeter von der Auronzohütte aus, sollte man die Tour nicht unterschätzen. Der Weg auf die Schusterplatte ist als T6 (schwieriges Alpinwandern) nach der SAC Wanderskala eingestuft. https://de.wikipedia.org/wiki/SAC-Wanderskala#Aufbau_der_neuen_Skala
Neben einer soliden Ausdauer sind Trittsicherheit und Schwindelfreiheit Voraussetzung. Falls in der besagten Rinne noch Schnee liegt, kann Pickel und Steigeisen durchaus von Vorteil sein.
Das Fliegen in den Dolomiten ist nicht immer ganz einfach. Mit einem frühen Startzeitpunkt noch vor dem Einsetzen von starker Thermik, kann man vielen Problemen aus dem Weg gehen. Wer keine Dolomitenerfahrung hat, tut gut daran sich jemanden mit Erfahrung anzuschließen.

 

Land

IT, Südtirol, Sextener Dolomiten

Ausgangspunkt

Auronzohütte oder Fischleinbodenhütte hinter Sexten

Höhenmeter

850 oder 1500

Stützpunkte

Dreizinnenhütte

Gehzeit

2 ½ - 3 Stunden von der Auronzohütte, ca 4 ½ Sutunden von Sexten

Startplatz

Einfacher Startplatz in Ri. SSW, sehr anspruchsvoll in Ri. NO

Landeplatz

Kein offizieller in Toblach, in Sexten offizieller LP neben der Helmbahn

Gefahren

Allgemeine "Dolomitengefahren": Starke Thermik, starke Abwinde starke Talwinde, Leesituationen.