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Gran Paradiso 4061 m
Grajische Alpen
31.07.2009
Text und Fotos von Axel (Autor möchte unerkannt bleiben)
Gran Paradiso
als walk&fly ist ein herrliches Gebiet. Angeregt durch Manu Bontes ?parapente
sauvage und dem Buch 50 vols de reve en france et a lŽètranger (sehr
empfehlenswert, wurde wieder länger auf gutes Wetter gewartet.)
Es kam genauso wie Manu Bonte es beschreibt -"just another day in paradise".
Am Gipfel ein sagenhafter Rundumblick - Das unbeschreiblich schöne und schier
unendliche Panorama reicht vom Monte Rosa über die Walliser Alpen mit Dent
Blanche, Matterhorn und Grand Combin über den Mont Blanc, den Barre des Ecrins
bis hin zum Monviso.
Der ausgesuchte Flugtag war perfekt bei leichter NW Strömung. Auf jeden Fall am
Gipfel die Windlage checken (bei östlichen bis südlichen Windrichtungen
ausgeprägtes Lee). Als Startplatz eignet sich wenige Meter am Aufstiegsweg
zurück ein Sattel mit Startmöglichkeit von W - N (siehe Bild etwa 50 HM
unterhalb des Gipfels).
Am Vorabend des Fluges übrigens gab es drei Bartgeier über dem Refugio zu sehen,
die sich mit großer Spannweite versehen in der Gewitterthermik in den Himmel
zoomten - man ist in der Luft also nicht allein.
Ausgangspunkt:
Von Pont aus (Parkplatz , Campingplatz, riesige Landewiese mit Windfahne) in knappen zwei Stunden von 1960HM auf 2735HM der Refugio Vittorio Emanuele II. Eine interessante Hütte und in meinem Fall nicht überlaufen. Viele Bergsteiger machen die Tour als Training für den Mont Blanc.
Wegbeschreibung:
Am nächsten
morgen um 4.30 auf den Gipfel in 4 Stunden - problemlos. Steigeisen/Pickel
hochalpine Erfahrung nötig.
Hinter der Berghütte fängt der Gletscher an - obwohl auf dieser Tour keine
Spalten sichtbar war, super Winterschnee trotzdem der Hinweis: Beim Einstieg in
den Gletscher gibt es typischerweise ein paar schmalere Spalten und dann wieder
kurz vorm Gipfel im letzten Hang eine markante Randspalte.
Gefahren:
Der Berg ist
sehr windanfällig.
Viele Gewitter am Abend (30.6.2009).
Dieses Jahr 2009 hatte sehr viel Schnee - auf dem gesamten Aufstieg waren nicht einmal
ansatzweise Spalten zu sehen - es gibt aber auch andere
Winter - dann ist Vorsicht geboten.
Auf jeden Fall früh starten (bei mir 8.30Uhr) es gab auch schon schwere Unfälle. Mittagszeit
/ Wetter wegen Turbulenzen.
Sonstiges:
Manchmal hat der Gran Paradiso das Image ein Modeberg mit all den Nachteilen zu sein - habe das weder auf der Hütte noch sonst auf der Tour bemerken können. Trotzdem als Sologänger unterwegs, war´s wieder einmal ein herrlicher Hüttenabend - diesmal mit einer Handvoll netter Spanier.
Als Tipp: Direkt Pont anfliegen und mit der Resthöhe in der Morgensonne am
Gegenhang die Morgenthermik genießen mit Blick zurück auf den Paradiso -
malerisch und fast nicht zu toppen.
Unterkunft:
schöne Hütte, gutes Essen, noch bessere Stimmung - nicht überfüllt, aber trotzdem reservieren, da das vom Hüttenwirt resolut verlangt wird (italienische Nationalparksregel). Übrigens als Hüttengäste praktisch nur Franzosen, Italiener und Spanier.