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Hasenöhrl 3257m

 

Ortlergruppe

12.10.2011

Bilder

Der zwischen dem Vinschgau und dem Ultental liegende Dreitausender ist, nach einigen Angaben, der östlichste vergletscherte  Dreitausender der Ortlergruppe. Von dieser Vergletscherung sind,  sowohl auf der Nord als auch auf der Ostseite, nur noch jämmerliche Reste übrig,  die in spätestens 10 Jahren der Vergangenheit angehören werden. Es ist bereits jetzt so, dass das Hasenöhrl auch Hasenohr genannt, ohne Schneeauflage kaum startbar ist.  Lediglich in Richtung NO ragt eine Gletscherspitze noch fast bis zum Gipfel, die allerdings ohne Schnee wegen der Steilheit kaum gefahrlos nutzbar ist.  Wählt man jedoch den Frühsommer  für die Tour, hat man durchaus gute Startmöglichkeiten in fast alle Richtungen.
Der Startpunkt ist die Kuppelwieser Alm auf knapp 2000m msl. Diese erreicht man mit dem Auto von der Ortschaft Kuppelwies im Ultental über eine teils schmale geteerte Straße.
Von der Kuppelwieser Alm geht’s dann zu Fuß erst mal über die Zufahrtsstraße zum Arzkarstausee  in Richtung Norden. Einer Abkürzung, die später wieder auf die Straße führt, begegnet man nach wenigen Gehminuten. An einer Doppelkehre,  nach ca. einer halben Stunde Gehzeit, verlässt man endgültig die Straße und folgt dem gut markierten Weg bis zum Latscher Jöchl auf 2500m. Weiter in Richtung Süden bis man an einem Felskopf auf 2650m msl das erste Mal das Hasenöhrl mit dem NO Startplatz sehen kann. Nicht erschrecken, dieser Startplatz ist zumindest  im ersten Teil nicht ganz so steil wie er von hier aussieht. Der Weiterweg ist zwar nicht immer gut erkennbar aber die zahlreichen Markierungen helfen dem ParaAlpinisten die richtige Richtung zu finden. Nach der Etappe "Wintersattel" kommt man zum Anfang der "Blauen Schneid" auf 3036m msl. Ab hier wird es etwas anspruchsvoller, wobei die Verhältnisse hier eine sehr große Rolle spielen. Ist man jahreszeitlich früh dran,  kann eine Drahtseil gesicherte Passage die an der Nordseite der Blauen Schneid vorbeiführt schon etwas Probleme bereiten, Steigeisen, zumindest leichte, könnten hier von gewaltigem Vorteil sein. Das gleiche gilt auch für den Spätherbst wenn schon Schnee liegt. Hat man diese Passagen hinter gelassen ist der Weg zum Gipfel kein Problem mehr.
Wie bereits erwähnt ist das Hasenöhrl ohne Schnee als ParaAlpinberg keine gute Wahl. Die  Gefahr, dass man die Abstiegshilfe wieder zu Tal tragen muss ist groß. Auf den Bildern kann man das Problem erkennen. Das Hasenöhrl ist über 3200m hoch und folglich ohne Vegetation. Auch die Gletscher sind extrem auf dem Rückzug und was überbleibt  ist ein regelrechter Steinhaufen. Ich denke die beste Jahreszeit ist der Frühsommer, wenn der Gipfel noch ordentlich mit Schnee bedeckt ist. In diesem Fall hat man fast alle Möglichkeiten. Es fallen aber alle Startmöglichkeiten vom Gipfel nach wenigen bis mehreren  Metern sehr stark ab. Gut ersichtlich sind die Startmöglichkeiten auf diesem Bild. Der NO Start auf dem Gletscher könnte u.U. auch ohne Schneeauflage möglich sein. Dazu noch dieses Bild.
Bei Flügen in Richtung Norden muss man über die Blaue Schneid um den Berg herumfliegen um an den Landeplatz im Ultental zu kommen. Im Normalfall ist das kein Problem. Gelingt dies nicht, aus welchem Grund auch immer, muss man ins Martelltal fliegen. Im Vinschgau gibt es östlich von Mals so gut wie keine Landemöglichkeiten
Einen offiziellen Landeplatz gibt es im Ultental am Westufer des Zoggeler Stausees. Hier steht auch eine Infotafel über das Fluggebiet Schwemmalm.
Wer das Auto nun auf der Kuppelwieser Alm stehen hat, kann mit der Bergbahn auf die Schwemmalm fahren und von dort in einer knappen Stunde bis zur Kuppelwieser Alm gehen.
Eine Landung ist auf der weitläufigen Alm auch möglich, bei Wind aus Nord bis Ost liegt das Gebiet allerdings im Lee.

Kurzinfo

Lage IT, Südtirol, Ultental
Anreise Über Reschenpass oder Bozen Meran
Ausgangspunkt Kuppelwieser Alm 1980m
Stützpunkt keine
Höhenunterschied 1300 HM
Gehzeit 3 1/2 bis 4 1/2 Stunden
Startrichtung alle, jedoch nur bei ausreichender Schneeauflage. Später im Jahr nur NO - O
Landemöglichkeit Zoggeler Stausee im Ultental
Tourenkarakter schöne Hochtour ohne Gletscherquerung
Voraussetzung Hochalpine Flug und Tourenerfahrung
Tourendaten September 2011
Kartenmaterial Kompass Wanderkarte WK 052: Ultental