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Lötschentaler Breithorn

(3870 m) / Gredetschjoch

Text und Fotos: Jörg Ackermann

4.07.2011


Das Lötschentaler Breithorn in den Berner Alpen ist hauptsächlich ein schönes Skitourenziel von den Oberaletschhütten, da im Sommer der Bruch des Beichgletschers meist nur schwierig zu passieren ist. Für Paraalpinisten ist diese Tour doppelt interessant, da sich der besonders im Frühjahr recht unangenehme Hüttenanstieg mit Benutzung des Gleitschirms auf etwa eine Stunde reduzieren lässt: dazu benutzt man die Liftanlagen vom Ausgangspunkt Blatten über Belalp bis zur Bergstation des Schlepplifts ´Sparrhorngrat´ (2860 m) und fährt kurz auf der Piste Richtung Südosten bis in die Nähe von P.2771 ab. Dort startet man gleich neben der Piste in südöstliche Richtung und fliegt in einem weiten Linksbogen,-  am Ende Richtung Nordwesten-, über den flachen Oberaletschgletscher, auf dem bei entsprechender Schneelage leicht gelandet werden kann. Man erreicht so den Fuß des Felssporns mit den Oberaletschhütten und kann die zahlreichen Leitern bis zur Hütte in erstaunlicher Frische zurücklegen.
Anderntags geht es den zunächst flachen Beichgletscher in westlicher Richtung in voller Länge bis zum Lötschentaler Breithorn, das in gut 5 Stunden nach Aufbruch von der Hütte erreicht wird.  Der obere steilere Teil des Gletschers ist zwischen 2900 m und 3500 m ziemlich zerklüftet und manchmal auch etwas eisschlaggefährdet. Wo sich der Gletscher oberhalb des Bruches wieder zurücklegt, gilt es besonders, auf Spalten zu achten. Dafür kann bis zum südöstlichen Breithorngipfel mit Skier fast bis zum höchsten Punkt aufgestiegen werden. Die Gipfelsicht zum Bietschhorn ist besonders schön und neben dem nahegelegenem Nesthorn zeigen sich südlich des Rhonetals fast alle bedeutenden Gipfel der Walliser Alpen.
Bei nordöstlichen Winden startet man vom Skidepot und visiert in einem weiten Bogen das Lötschental an. Der Nachteil dieser Variante ist die etwas umständliche Rückkehr zum Ausgangspunkt mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Bei schwachem südlichen Wind wird das obere Plateau des Beichgletschers Richtung Südosten zum Gredetschjoch gequert bzw. abgefahren. Dieses Joch befindet sich östlich eines markanten Felsturmes (Gredetschhorli). Hier wird Richtung Süden auf den obersten Gredetschgletscher abgeklettert (guter II-er) oder noch besser abgeseilt. Dort, wo der Gletscher etwas steiler wird, kommt man bei leichtem Südwind bequem in die Luft. Allerdings sollte man auf Kurvenfliegen verzichten und immer ´mal wieder peilen, ob die Höhe zum Überfliegen der Strassenbrücke bei Mund ausreichend ist. Ist dies der Fall, so geht der Flug bis ins Rhonetal und man landet etwas westlich von Brig, von wo nach ca. 20-minütigem Fußmarsch der Bahnhof und somit der Bus zum Ausgangspunkt Blatten erreicht wird.

 

Lage

CH, Kanton Wallis, Berner Alpen

Ausgangspunkt

Blatten ob Naters, von dort mit Seilbahn und Skiliften über Belalp bis Station ´Sparrhorngrat´

Anreise

Schweizer A6 bis AS Spiez, von dort nach Süden durch das Tal der Kander über Reichenbach und Frutigen bis Kandersteg, per Autoverladung durch den Lötschbergtunnel, von Goppenstein hinab ins Rhonetal und über Brig und Naters nach Blatten; gebührenpflichtiger Parkplatz an der Talstation der Belalpbahn

Stützpunkt

Oberaletschhütten (2650 m), der Hüttenanstieg läßt sich mit einem Gleitschirmflug vom Südrücken des Sparrhorns (P.2771) und Landung auf dem Oberaletschgletscher auf eine gute Stunde verkürzen; ansonsten 4-5h ab Belalp (im Winter und Frühjahr oft lawinengefährdet)

Höhenunterschied

Vom Oberaletschgletscher zur Hütte ca. 250 m, von der Hütte zum Gipfel ca. 1250 m

Gehzeit

5-6 h von den Oberaletschhütten zum Gipfel

Startrichtung

NO bis O, SO bis S

Tourcharakter

Anspruchsvolle Skitour; eine anspruchsvollere kombinierte Kletterpassage beim Abstieg vom Gredetschjoch; Pickel, Steigeisen und Seil nötig; Startplätze einfach

Hinweise

Schöne Frühjahrsskitour, im Sommer eher ungeeignet. Sichere Schneeverhältnisse erforderlich

Kartenmaterial

Schweizer Landeskarte 1:50000 Nr. 264 S (Jungfrau) mit Skirouten

Tourendaten 04.2009