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Ruchen Glärnisch (2901 m)

Glarner Alpen

Text und Bilder von Jörg Ackermann

10.06.2011


Das Glärnischmassiv gehört zu den Glarner Alpen und ist bei gutem Wetter schon von Zürich aus zu sehen. Auch wenn alle drei Hauptgipfel des Massivs (Bächistock, Vrenelisgärtli und Ruchen) nicht ganz 3000 m hoch sind, bieten sie mit dem eingelagerten Glärnischfirn doch ein recht alpines Ambiente und haben mit der Glärnischhütte einen gemeinsamen Stützpunkt für die Normalanstiege. Der landschaftliche Höhepunkt für Paraalpinisten ist jedoch sicherlich der Flug über den fjordähnlichen Klöntalersee, der dem Massiv nördlich vorgelagert ist und gerade einmal 850 m hoch liegt. Reist man dann noch mit öffentlichen Verkehrsmitteln an, wird eine Landewiese am Ortsrand von Glarus (489 m) angesteuert, wo Schnellzuganschluß nach Zürich besteht.
Dank der günstigen Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel beginnt die Tour sinnvollerweise am Bahnhofsplatz in Glarus, wo der Postbus zum Pragelpass startet. Die Fahrt führt zuletzt am Nordufer des Klöntalersees entlang und ist landschaftlich sehr reizvoll. Am Westende des Sees bei Vorauen verläßt man den Bus und steigt in ca. 3 Stunden über Chlüstalden (1054 m) und die Alp Chäseren (1219 m, bis hierher Taxi möglich) zur Glärnischhütte auf 1990 m an. Welchen Gipfel man anderntags ansteuert, ist auch von der vorherrschenden Windrichtung abhängig: bei Nordwind sind bis zum Gipfelfirn des Vrenelisgärtli etwa 3 ½ Stunden zu veranschlagen, bei südlicher Windkomponente steuert man den einfacheren und auch etwas kürzeren Ruchen an, an dessen südöstlichem Vorgipfel (2861 m) ein etwas anspruchsvoller Startplatz wartet. Gemeinsam ist beiden Anstiegen der Gang über den Glärnischfirn, der etwa eine 1 Stunde nach Aufbruch von der Hütte bei etwa 2400 m erreicht wird und auf dem man sich an den im Aufstiegssinn linken Gletscherrand hält. 
Startet man am Vorgipfel des Ruchen, so wird gleich nach dem Abheben eine 180°-Kurve eingeleitet und entlang der beeindruckenden Felskulisse des Glärnisch-Nordabfalls der Klöntalersee angesteuert. Die Höhe erlaubt eine weite Schleife über den See und wer partout den ganzen See der Länge nach überfliegen will, kann auch in der Nähe von Vorauen landen. Alle anderen halten rechtzeitig in östlicher Richtung Tal auswärts auf Glarus zu, wo nicht nördlich des Ortes gelandet werden sollte, da man sich dann in der Schneise des Flugplatzes von Mollis befinden würde. Aber auch von einer der westlich des Ortes gelegenen Landewiesen ist es nicht weit zu Fuß bis zum Bahnhof.


Lage

CH, Kanton Glarus, Glarner Alpen

Ausgangspunkt

Vorauen (850 m) am Westende des Klöntalersees

Anreise

Von Zürich auf der A3 Richtung Chur bis AS Niederurnen, weiter Richtung Glarus, dort nach Westen durch das Klöntal bis Vorauen

Stützpunkt

Glärnischhütte des SAC (1990 m), 3 h von Vorauen

Höhenunterschied

Von Vorauen zur Glärnischhütte 1140 m, von der Hütte zum Gipfel 910 m

Gehzeit

3 h von der Hütte zum Gipfel

Startrichtung

SO; Startplatz relativ kurz und mit Schneeauflage am angenehmsten, dann jedoch Vorsicht auf Wächten beim Auslegen des Schirmes

Tourcharakter

Einfache Hochtour, häufig begangen

Hinweise

Die Gletscherbegehung ist unschwierig, dennoch sind vor allem später im Jahr Pickel und Steigeisen angenehm; geht man zum Vrenelisgärtli (Steigeisen obligatorisch), ist eine ausgesetzte kettengesicherte Felsstufe im Abstieg zu überwinden.

Kartenmaterial

Schweizer Landeskarte 1:25000 Nr. 1153 (Klöntal)

Tourendaten 06.2010