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Weißkugel 3739m

Ötztaler Alpen

Bilder

25.08.2011

Die Weißkugel ist mit 3739 m nach der Ötztaler Wildspitze die zweithöchste Erhebung in den Ötztaler Alpen. Es gibt, wie auf den meisten Bergen, auch mehrere Routen um den Gipfel bzw. Startplatz zu erklimmen. Wir wählten die Variante vom Matschertal über die Oberetteshütte auf Südtiroler Seite. Das Matschertal ist ein Seitental des Obervinschgau und zweigt von Schluderns in Richtung NO ab. Für ParaAlpinisten ist auch nur die Südseite der Weißkugel interessant, da es in Richtung N keine Startmöglichkeit gibt.
Am Ende der Straße bei den Glieshöfen gibt es sowohl Park als auch Landemöglichkeiten. Von diesem Parkplatz geht man der rechten Talseite entlang auf dem Weg Nr. 17 in etwa 2 1/2 Stunden auf die 2670 Meter hoch gelegene Oberetteshütte. Der Zustand der 1988 erbauten Hütte ist ausgezeichnet und die Wirtsleute ausgesprochen freundlich.
Wer die 1900 Meter (+ca. 130 Meter Gegenanstieg) nicht an einem Tag bewältigen möchte, wird wohl in dieser Hütte übernachten.
Der zweite Tag wird, den Anstieg betreffend, deutlich interessanter. Hinter der Hütte in Richtung NNW, kommt nach etwa 100 Metern der erste Wegweiser. Danach über eine kleine Brücke erst sanft, dann steil ansteigend bis auf gut 3000 Meter. Hier erreicht man einen flachen Kessel den es zu durchqueren gilt. Am Ende dieses Kessels zweigt ein bis heute nicht markierter Weg vom bisher gefolgten Weg Nr. 5b links ab und führt etwa 130 Höhenmeter hinunter zum Matscherferner. Der weitere Anstieg auf dem 5b über die Höllerscharte ist nach Angaben des Hüttenwirts und http://www.seilschaft.it/weisskugel.htm kaum noch möglich. Gletscherausrüstung ist ab Einstieg in den Gletscher unbedingt notwendig. Ist der Gletscher blank, reichen erst mal Steigeisen. Bereits nach wenigen Gehminuten trifft man auf die ersten Spalten. Zwar nicht groß aber vollkommen ausreichend um einen ParaAlpinisten samt Ausrüstung zu verschlucken. Im weiteren Verlauf wird der Gletscher erst deutlich flacher dann wieder steiler. Im Übergang zum nächsten kurzen Flachstück treffen wir auf Gletscherspalten mit einer Breite von bis zu 5 Metern. Der Matscherferner hat hier, trotzdem er in den letzten Jahren und Jahrzenten deutlich an Mächtigkeit eingebüßt hat, noch eine beachtliche Dicke. Sind die Spalten offen kann man diese umgehen. Nun wird die hier im Schnee ausgetretene Spur wieder steiler und man gelangt auf das Hintereisjoch, eine markante Stelle mit einem durch Wind erzeugten Schneekessel. Nach dem Hintereisjoch wird´s noch mal kräftig steil. Nach diesem kurzen Steilstück kann man, obwohl der Gipfel noch nicht sichtbar, schon kräftig aufatmen. 3600 M msl sind erreicht, die restlichen Höhenmeter werden immer flacher, ideal um hier mit dem Gleitschirm zu starten. Die letzten Meter zum Gipfel ist felsiges Gelände und erfordern Trittsicherheit und Schwindelfreiheit.
Der in Richtung S gerichtete Starthang auf knapp unter 3700 Meter ist anfänglich etwas flach und wird zunehmend ein wenig steiler. Bessere und problemlosere Startplätze kann man sich kaum wünschen. Auch ideal für Doppelsitzer. Die beste Startrichtung ist SO - S. Aber auch O ist hier möglich. Für Westwind muss man etwas tiefer oberhalb des letzten Steilstücks starten. Für nördliche Winde gibt es keine Startmöglichkeiten. Bei Westwind hat man keine Optionen, man muss ins Matschertal fliegen. Bei O - S kann man wahlweise ins Matscher oder Schnalstal fliegen. Man sollte aber auch bedenken, dass man sich bei einem Flug ins Matschertal bei O Wind im Lee befindet. Sollte man dann aus diesem oder einem anderen Grund die Landewiesen am Glieshof nicht erreichen steht an der Matscher Alm auf 2040 m eine ausreichend große Notlandemöglichkeit zu Verfügung.